Mich zu lieben, muss ein Mann
von meiner Haut den Vorhang ziehen,
bis auf den Grund meiner Augen sehen
und erkennen, dass in mir niestet
der durchsichtige Vogel Zärtlichkeit.

Mich zu lieben, darf ein Mann
mich nicht wie eine Ware besitzen wollen,
mich nicht vorführen wie eine Jagdtrophäe;
er wird an meiner Seite stehen
mit der gleichen Liebe,
wie ich an der seinen.

Mich zu lieben, muss die Liebe
eines Mannes stark sein wie das Meer
So schützend, sicher
und klar wie ein Wintermorgen.

Mich zu lieben, darf ein Mann
meinem Lächeln nicht misstrauen
mein Temperament nicht fürchten,
er soll Trauer und Schweigen achten.

Mich zu lieben, kann ein Mann
in mir den Punkt für die Last seiner Sorgen sehen
eine Freundin, mit der er seine Geheimnisse teilen kann,
ohne Angst, dass die Verpflichtung
ihn am Fliegen hindert, wenn er Lust hat,
ein Vogel zu sein.

Die Liebe
scheut nicht, sich hinzugeben,
noch fürchtet sie, auf einem belebten Platz
sich im Zauber des Verliebtseins zu entdecken.
Er kann laut rufen: Ich liebe Dich.

Die Liebe
will nicht festlegen, nicht einordnen,
sie gibt mir Luft, Nahrung, Raum,
zu wachsen und reicher zu werden –
jeden Tag.

Die Liebe
sucht nach einem Spiegel, darin zu schauen
einen Menschen der uns ansieht
mit unserem gleichen Lächeln,
mit unserer gleichen Zärtlichkeit
der uns aus der Einsamkeit vertreibt
der uns von der Lebenswärme gibt,
die wir selbst in uns tragen.

Ich glaube,
es gibt einen Spiegel,
der spiegelt uns beide
zur gleichen Zeit.

Ich liebe Dich
Jenny